Gesundheit

Thymian – Der Profi in Sachen Erkältung

Thymian ist neben Basilikum, Rosmarin und Oregano ein Klassiker unter den mediterranen Gewürzen. Sein würziges, bitter-süsses Aroma schenkt allen Speisen eine warme, harmonische Geschmacksnote. Thymian ist überdies für seine gesunde und heilende Wirkung bekannt: Seine antibakteriellen, antibiotischen und schleimlösende Eigenschaften werden bevorzugt bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit eingesetzt. Thymian gilt daher als gesunde Alternative zu herkömmlichen Medikamenten und sogar zu Antibiotika. Natürlich ist der Thymian frei von ungünstigen Nebenwirkungen.

 

Thymian – Kraut mit mediterranem Flair
Thymian stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet, verbreitete sich dann aber bereits im 11. Jahrhundert auch in Mitteleuropa.

Heute wird der Anbau von Thymian vor allem in Mittel-, Südeuropa, in den Balkanländern, in Ostafrika und Marokko betrieben. Besonders jedoch in den Ländern rund um das Mittelmeer wie Frankreich, Italien und Spanien.

Doch warum erfreut sich Thymian bis heute – und das bereits seit Jahrhunderten – so grosser Beliebtheit?

 

Thymian – Mythos und Wahrheit
Abgeleitet vom griechischen „thymos“ – was Kraft und Mut bedeutet – sollen römische Legionäre vor dem Kampfe zur allgemeinen Motivationssteigerung in Thymianaufgüssen gebadet haben.

Doch neben Mythen wie diesen belegen unzählige schriftliche Überlieferungen, dass der Thymian bereits bei den alten Ägyptern sowie in der Antike als Küchen- und Heilkraut, ja sogar als Parfümzutat hoch im Kurs stand.

Schon der berühmte griechische Arzt Hippokrates (460 – 377 v. Chr.) setzte Thymian mit Erfolg zur Behandlung von Atemwegserkrankungen ein.

Und auch heute greifen man gerne auf Thymian als Heilkraut zurück. Besonders dann, wenn einen im Herbst oder Winter mal wieder eine heftige Erkältung ereilt hat.

 

Thymian – Heilkraft durch ätherische Öle
Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit rückt man daher idealerweise mit Thymian-Tee, Thymian-Inhalationen oder Gurgellösungen aus Thymian zu Leibe.

Eine gute Wahl. Denn die Heilkraft des Thymians beruht vor allem auf den Eigenschaften seiner ätherischen Öle: Sie wirken antibakteriell, antibiotisch, entzündungshemmend, schleimlösend und krampflösend.

Die wichtigsten Bestandteile der Thymianöle sind die Phenole Thymol (30 – 50 %) und Carvacrol (1 – 50 %). Wie hoch die jeweiligen Anteile letztendlich sind, hängt von zusätzlichen Faktoren wie Standort, Klima, Jahreszeit und Sorte ab.(1)

 

Thymian – Das natürliche Antibiotikum
Aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkungsweise hemmt das ätherische Thymianöl das Wachstum unterschiedlicher Bakterienstämme.(2)(3) Das gilt nicht nur für die Öle selbst, sondern auch für die wässrigen Thymian-Auszüge in Form eines Aufgusses.(4)

So hat sich Thymian fast schon als eine Art Wunderwaffe gegenüber bereits antibiotikaresistenten Bakterienstämmen (wie z. B. MRSA, dem gefürchteten sog. Krankenhauskeim(7)) erwiesen. Thymol nämlich ist in der Lage, nicht nur die Zahl der Erreger, sondern auch die Gefahr einer Resistenz-Entstehung zu dezimieren.(5)(6)

Verständlich, wenn Thymian im Volksmund als natürliches Antibiotikum bezeichnet wird.

 

Thymian – Der Profi in Sachen Erkältung
Bei Erkältungen sind oft Bakterien im Spiel. Daher kann der Thymian hier hervorragend helfen.

Gleichzeitig regen die ätherischen Öle des Thymians die Tätigkeit der Flimmerhärchen auf den Schleimhäuten der Atemwege an.

Vorhandener zäher Schleim wird dabei allmählich verflüssigt und kann letztendlich leichter abtransportiert und abgehustet werden.

Dazu kommt die thymiantypische entzündungshemmende sowie krampflösende Wirkung und schon wird klar, warum der Thymian ein wunderbares Husten- und Schnupfenkraut ist.

Statt fragwürdiger sog. Erkältungsmittel, lohnt es sich daher enorm, beim nächsten grippalen Infekt zum Thymian zu greifen.

Ein würziger Thymian-Tee, eine Inhalation oder eine Gurgellösung mit Thymian verschaffen hier die ersehnte Linderung – und das ohne schädliche Nebenwirkungen. (Rezept siehe weiter unten unter „Rezepte mit Thymian“)

Dasselbe gilt übrigens auch für alle Allergie- und Heuschnupfengeplagten. Sie haben ebenfalls mit einer vermehrten Schleimbildung in den oberen Atemwegen zu kämpfen und können daher sehr gut vom Thymian profitieren.

Thymian löst Verkrampfungen
Dem Thymian wird überdies eine krampflösende und schmerzstillende Eigenschaft nachgesagt.

Der Einsatz seiner ätherischen Öle eignet sich deshalb auch sehr gut bei der Behandlung von Erkrankungen, die mit einer schmerzhaften Verkrampfung der Bronchialmuskeln einhergehen wie Keuchhusten, Reizhusten, Asthma und chronische Bronchitis.(10)

Die krampflösende Wirkung des Thymians ist jedoch nicht nur auf die Atemwege begrenzt. Sie lindert nämlich auch Blähungen und starke Unterleibsschmerzen während der Menstruation.

 

Thymian – Und Durchfall hat keine Chance
Das ätherische Thymianöl (bzw. Thymol) kann sogar vorbeugend gegen Durchfallerkrankungen bzw. sog. Darmgrippen genutzt werden.

Die Ansteckung mit einer solchen Darminfektion kann über bestimmte Lebensmittel erfolgen, wenn diese mit Durchfall verursachenden Erregern wie z. B. Listerien, Salmonellen oder Escherichia coli verunreinigt sind.

Doch laut Aussagen von Forschern besitzt schon eine geringe Konzentration des ätherischen Thymianöls das Potential, die genannten Bakterien zu vertreiben.(8)

Obwohl die entsprechenden Ergebnisse nur im Reagenzglas erzielt wurden, kann es nach Ansicht der Forscher nicht schaden, seine Speisen vermehrt mit Thymian zu würzen.

Eine weitere Studie bestätigt ebenfalls einen hemmenden Effekt bei der Verbreitung von im Salat vorkommenden Shigella-Bakterien. Sie haben keine Chance gegen die im Thymian vorkommenden Öle. (9)

So wurde Kopfsalat in eine Lösung der ätherischen Thymianöle gelegt. Die Öl-Konzentration betrug zuerst 0,5%, anschliessend 1%. Während im ersten Durchgang nur eine Verminderung der Bakterienanzahl beobachtet werden konnte, fiel im zweiten Versuch die Anzahl deutlich unter die Nachweisgrenze.

Nutzen Sie also auch hier die Möglichkeit und versehen Sie ihr Salatdressing mit frischem Thymian und/oder mit einem Dressing aus Thymian-Öl. (Rezept siehe weiter unten unter „Rezepte mit Thymian“)

Sie schützen sich damit nicht nur vor Bakterien, sondern erhöhen auch Ihre geistige Fitness:

 

Mit Thymian geistig fit bis ins Alter
Forscher stellten fest, dass Thymian im Rahmen des Alterungsprozesses für ein gesundes, intaktes Gehirn äusserst förderlich sein kann.

In einem entsprechenden Experiment mit zwei Gruppen erhielt die erste eine mit Thymian-Ölen bzw. Thymol angereicherte Ernährung. Die Vergleichsgruppe hingegen musste ohne diese Zusätze in der Nahrung auskommen.

Am Ende der Studie kristallisierte sich zu aller Überraschung folgendes Ergebnis heraus: die mit ätherischem Thymian-Öl angereicherte Ernährung hatte im Körper der Probanden einen enormen Anstieg an gesunden Fettsäuren (DHA) bewirkt – vor allem im Gehirn.

In der Vergleichsgruppe hingegen war dergleichen nicht zu verzeichnen.

Die Fettsäure DHA gehört zu den Omega-3-Fettsäuren und gilt seit jeher einerseits als Beschützerin vor oxidativem Stress und andererseits als wichtiger Nährstoff für das Gehirn.

Der DHA-Pegel im Körper nimmt jedoch mit zunehmendem Alter immer weiter ab, so dass Massnahmen, die den DHA-Spiegel auf natürliche Weise erhöhen können, stets willkommen sind.

Auch wenn die zu Grunde liegenden Prozesse nicht ganz eindeutig sind: Laut oben genannter Studie könnte eine thymianreiche Ernährung also mögliche negative Auswirkungen eines zu geringen DHA-Wertes verhindern bzw. abmildern.

Dazu zählen neben Zellschädigungen ebenso diverse Krankheiten wie Alzheimer oder Altersdemenz, da DHA für eine gute Entwicklung und Leistung des Gehirns von Bedeutung ist.(11)(22)

 

Thymian – ein starkes „Antioxidans“
Neben den antioxidativen Eigenschaften der ätherischen Öle kann der Thymian zusätzlich mit einer Auswahl an sekundären Pflanzenstoffen, den sog. Flavonoiden, punkten. Zu ihnen zählen unter anderem Apigenin, Naringenin, Luteolin und Thymomin.(12)(16)

Flavonoide gelten ebenfalls als Antioxidantien und bieten einen Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darüber hinaus wird ihnen eine vorbeugende Wirkung gegenüber bestimmten Krebsarten zugeschrieben.

 

Thymian – Ein Heilmittel gegen Krebs?
Laut Studien soll die Thymiansorte Thymus mastichina L. konkret vor Darmkrebs schützen können. Wissenschaftler konnten den Bestandteilen des Thymians eine zell- und gewebeschädigende Wirkung auf entsprechende Krebszellen nachweisen.(13)

Einen ähnlichen Nachweis erbrachten Forscher an der Celal Bayar Universität in der Türkei. In ihrer Studie untersuchten sie Wilden Thymian (Thymus serpyllum) auf seine Wirkungsweise bei Brustkrebs. Seine Anwendung führte in Laborversuchen zum Absterben entsprechender Krebszellen.

Schlussendlich könnten mit Hilfe des Thymians neue therapeutische Medikamente in der Behandlung von Brustkrebs entwickelt werden.(14)

 

Thymian – Ein Kraut gegen „Volkskrankheiten“
Neben den Krebserkrankungen rücken heute immer mehr die so genannten Volkskrankheiten in den Fokus. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck und Diabetes – meist hervorgerufen durch falsche Ernährung. Doch dagegen ist ein Kraut gewachsen: Thymian.

Laut einer Studie an der Universität von Belgrad in Serbien war der Extrakt, gewonnen aus Wildem Thymian, in der Lage, den Blutdruck bei Ratten zu senken. Das Forscher-Team ist deshalb guter Dinge, „dass Thymian auch einen Schutz vor Bluthochdruck beim Menschen darstellen kann“. (15)

Die antioxidativen Eigenschaften von Thymol und Cervacrol zeigen zudem ihre Wirkung bei der Bekämpfung von Diabetes. Mit ihrer Hilfe wird insbesondere die Art von oxidativem Stress („lipid peroxidation“) vermieden, welcher für die Entstehung von Diabetes verantwortlich ist.(16)

Ausserdem wurde beobachtet, dass bei der Behandlung von bestehendem Diabetes Thymian gemeinsam mit anderen Kräutern den Glukosespiegel im Blut senkt. Die Probanden fügten den Thymian zum Beispiel als Gewürz ihren Mahlzeiten hinzu.(17)

Es ist also nicht verwunderlich, dass Thymian aufgrund seiner herausragenden antioxidativen Wirkungsweise zu den Kräutern mit dem höchsten ORAC-Wert zählt.

Dieser Wert gibt das antioxidative Potential an. Er liegt beim Thymian bei 27.426.(18)

Zum Vergleich: Der ORAC-Wert von Äpfeln liegt je nach Sorte bei nur 7.094 bzw. 7.781.

 

Thymian – Reich an Mineralien und Vitaminen
Thymian besticht jedoch nicht nur als starker Radikalfänger, Krebskrieger und Beschützer vor Demenz. Er enthält zusätzlich eine Menge gesunder Vitamine und Mineralien.

So bietet uns Thymian unter anderem den „Knochenbaustoff“ Kalzium, aber auch Eisen und Vitamin C – und zwar in bemerkenswert hohen Mengen.

Zwar isst man vom Thymian nur sehr wenig, so dass die mit ihm aufgenommenen Vitalstoffgehalte eher klein sind, doch tragen natürlich auch diese Kleinmengen zur Deckung des Mikronährstoffbedarfs bei.

 

Thymian – Balsam für die Akne-Haut
Wie wir bereits gesehen haben, ist Thymian sehr vielseitig einsetzbar. Ein Grund mehr, die Wirkkraft seiner ätherischen Öle auch bei der Behandlung von Hautkrankheiten, speziell von Akne, zu nutzen.

Bei der Entwicklung verschiedener Akne-Mittel testeten Forscher unterschiedliche Tinkturen aus Myrrhe, Ringelblume und Thymian auf ihre Wirkung gegenüber Propionibacterium acnes – einer Bakterienart, die als Mitauslöser von Akne gilt.

Dabei erwies sich die aus Thymian gewonnene Tinktur am effektivsten. Ihr antibakterieller Wirkungsgrad übertraf sogar den der herkömmlichen chemischen Produkte aus Benzoylperoxid.

Wählen Sie bei Akne also lieber zunächst natürliche Therapien, zu denen auch der Thymian gehören kann, bevor Sie sofort zu chemischen Produkten greifen, die nicht selten merkliche Nebenwirkungen haben.(19)

 

Thymian – Hilfe bei Pilz und Parodontose
Last, but not least wird Thymian wegen seiner fungiziden und bakteriziden Eigenschaften gerne bei Pilzerkrankungen und Entzündungen im Mundbereich eingesetzt.

Studien belegen: seine ätherischen Öle sind durchaus in der Lage, das Wachstum des bekannten Hefepilzes „Candida Albicans“ zu hemmen und einzudämmen.(20)

Und wer sich vor Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis schützen möchte, sollte ebenfalls auf die heilende Wirkung von Thymian vertrauen. Mit Hilfe des ätherischen Thymianöls wird den bakteriellen Erregern im Mundraum der Garaus gemacht.(21)

Zeigen Sie also Karies und Co. die Zähne und spülen Sie beispielsweise den Mund regelmässig mit einer Thymian-Lösung. (Rezept siehe weiter unten unter „Rezepte mit Thymian“)

Trotz allem ist der Thymian nicht nur durch seine Eigenschaften als „Heilpflanze“ bekannt. Er wird auch in der Küche immer wieder gern benutzt.

Damit Sie den Thymian jederzeit frisch griffbereit haben, können Sie ihn problemlos selbst im Garten, auf dem Balkon oder auch auf einem sonnigen Fensterbrett als Topfpflanze pflegen.

 

Thymian – Anbau und Ernte
Da es sich bei Thymian um eine immergrüne Pflanze handelt, können seine Blätter jeder Zeit geerntet werden. Am besten erfolgt die Ernte jedoch kurz vor Beginn der Blütezeit, die sich von Juni bis Oktober erstreckt.

Zu diesem Zeitpunkt sind Aroma, Geschmack und Wirkkraft der ätherischen Öle am intensivsten.

Doch kann der Thymian auch während der Blüte noch genutzt werden.

Egal ob Sie den Thymian als Gewürz- oder als Heilkraut verwenden wollen, frischer Thymian ist immer zu bevorzugen. Denn Geschmack, Aroma und sonstige Wirkstoffe entfalten sich hier einfach am besten.

Verwendet werden kann das ganze Kraut – sprich Knospen, Blüten und Blätter.

Frischer Thymian sollte eingewickelt in einem feuchten Papiertuch im Kühlschrank gelagert und innerhalb einer Woche verbraucht werden.

Wer keinen frischen Thymian zur Hand hat, kann gerne auf die getrocknete Variante zurückgreifen.

In diesem Fall wird das Kraut als Bündel an einem warmen, trockenen und dunklen Ort aufgehängt. Vor der Verwendung werden die getrockneten Teile zwischen den Händen verrieben.

Getrocknet hält sich der Thymian etwa 1 Jahr. Voraussetzung dafür ist, dass er – nach der Trocknung – in luftdicht verschlossenen Gläsern an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort aufbewahrt wird.

Quelle: Zentrum der Gesundheit

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